03/2020 - Die Aufgaben wachsen

Die weltweite Pandemie macht uns alle sehr betroffen und schränkt uns in unserem privaten und im dienstlichem Leben ein. Auch die Vereinstätigkeiten gehen fast gegen Null. Gottesdienste fallen aus, Hochzeiten werden abgesagt. Die Chorproben sind vorläufig eingestellt. Der Vorstand arbeitet per Videokonferenz und Handy. Stimmproben können nur über digitale Medien abgehalten werden. Welche weiteren Folgen wir meistern müssen, können wir nur erahnen und hoffen, dass Sie und wir diese Krise gesund überstehen. Alles Gute.
 
Uns geht es gut, trotz vieler Einbußen. Viel schlimmer ist die Lage in südlichen Ländern, vor Allem südlich des Äquators. Hier wachsen die Aufgaben, da die Verteilung der Hilfsmittel viel aufwendiger ist. Strukturen müssen teilweise noch aufgebaut werden.
 
Brasilien
Vertrauensvolle Berichte aus dem Internet und Gespräche mit Bruder Augustinus aus der Franziskaner Mission Dortmund haben alle unsere Befürchtungen wahr werden lassen. In Sao Paulo explodieren die Zahlen der infizieren Personen. Von 46 Toten (KW 13) kommen 40 aus Sao Paulo. Gerade in den Armenvierteln sind die Vorkehrmaßnahmen fast unmöglich. Wie soll eine soziale Isolation denn in diesen Vierteln stattfinden, wenn doch tausende Menschen auf engstem Raum leben. Die Ausgabe von sauberem Wasser zum Waschen und Lebensmitteln ist eingestellt und muss nun von Freiwilligen in Paketen zu den Bedürftigen gebracht werden. Mehr Infos bekommt ihr unter franziskanermission.de.
 
Philippinen
In Manila herrschen ähnliche Verhältnisse, da auch hier die Menschen zu eng aufeinander leben. In einem Video von Josef Schwarz verteilen Mitarbeiter der Minstrels of Hope im Bahai Musika Lebensmittel und Mittel zum alltäglichen Bedarf. Unsere Spenden sind also auch hier richtig angebracht.
 
Uganda
Die Verhältnisse in Afrika sind nicht besser. Eine vernünftige Aufklärung ist nicht gegeben. Die Falschmeldungen über die Viruserkrankung sind noch schlimmer als wir es uns vorstellen können. In einem Bericht von Tim Kröger, ZDF Afrikakorrespondent, schildert er die Situation in Kenia. Der Kontakt zu unserem Projekt in Ssama, Uganda über Father Edward ist momentan abgebrochen. Die letzte Nachricht von ihm haben wir am 07.März erhalten, als er in Kenia war. Nach seinen Angaben wollte er noch 8 Tage bleiben und dann zurück nach Ssama reisen. Vom 20.06 bis zum 20.07 möchte Father Edward nach Dingden kommen. Wir hoffen, dass es funktioniert.
 
Allen Freunden wünsche ich Gesundheit, Kraft und Hoffnung für die nächsten Wochen.
 
Liebe Grüße
Bernhard Borgers

05/2019 - Ein Campus für Ssama, Bericht Father Edward

Liebe Freunde und Wohltäter in Deutschland, wir möchten Ihnen aus Uganda und insbesondere von den Menschen in Ssama einen herzlichen Gruß aussprechen. Zunächst möchten wir uns für die langjährige Unterstützung bedanken.

Die Arbeit zur Entwicklung von Ssama liegt in der Verantwortung vieler Menschen. Sie helfen uns und wir wissen, dass wir uns selbst helfen müssen. Wir haben also ein Komitee, das sich aus Männern und Frauen in diesem Dorf zusammensetzt. Wir haben regelmäßige Treffen mit diesen Leuten und besprechen Mittel und Wege, um diese Arbeit auszuführen. In jedem Fall ist Ihre Hilfe eine großartige Unterstützung. Vielen Dank.

Das Komitee

 

Kinder
Die Studentenbevölkerung ist leicht angestiegen. Ende letzten Jahres hatten wir ungefähr 533 registrierte Kinder. In diesem Jahr haben wir über 550 registriert. Nicht alle registrierten Kinder besuchen jeden Tag die Schule. Einige Kinder bleiben zu Hause, um ihren Eltern bei der Hausarbeit zu helfen, Babys zu betreuen oder Vögel von Reisfeldern zu jagen. Einige bleiben zu Hause, weil sie keine guten Kleider für die Schule haben.
Ein großer Teil der Kinder in der Schule stammt aus bedürftigen Familien. Viele dieser Kinder sind krank und brauchen ärztliche Hilfe. Wir haben bereits einige in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht.
Unterernährung, Malaria und mangelnde Hygiene sind die Hauptursachen für die schlechte Gesundheit unserer Kinder.
Bisher haben wir allein für Krankenhausrechnungen rund 1.830.000 Schillings (440€) ausgegeben.

Aus diesem Grund legen wir mehr Wert auf die Fertigstellung der Klinik. Die Klinik braucht eine Krankenschwester, und wir werden Schränke, Tische und Elektrizität in der Klinik installieren. Für diese Klinik wird auch ein Wassertank installiert.Wir haben Kinder in der Schule und Kinder außerhalb der Schule. Dies sind die Kinder mit Behinderungen.Wir helfen diesen Kindern in ihren Familien. Wir hätten sie sehr gerne in der Schule, aber wir haben nicht genug Einrichtungen für sie.

Viele dieser Kinder können nicht laufen, sie brauchen Rollstühle. Dann verstehen wir sofort, dass sie mit Sicherheit spezielle Toiletten brauchen, wenn sie zu unserer Schule gebracht werden. Wir tun jedoch unser Bestes, um diesen bedürftigen Kindern zu helfen. In diesem Jahr haben wir rund 1.450.000 Schilling (350€) für die erweiterte Hilfe für diese Kinder in Bezug auf Schulgebühren und Grundbedürfnisse ausgegeben. Leider haben die Eltern nicht genügend Ressourcen, um ihren Kindern mit Behinderungen zu helfen.

 

Das Personal
Wir haben das Lehrpersonal und das Nichtlehrpersonal.
Dieses Jahr haben wir einen neuen Schulleiter und fünf neue Lehrer. Der ehemalige Schulleiter wurde in eine andere Schule versetzt, und die fünf Lehrer wurden aus verschiedenen Gründen versetzt; einige für ihre schlechte Leistung und andere hatten die Altersgrenze erreicht, sie sind in Rente. In diesem Jahr zahlen wir fünf Privatlehrer und die Regierung zahlt sieben.

Die Gebäude
Wir sind stolz zu erwähnen, dass wir den Bau von zwei Hauptgebäuden abgeschlossen haben.
Das heißt, der Kindergarten funktioniert jetzt, und der Schlafsaal funktioniert auch. Jetzt müssen wir nur noch die Gebäude streichen.

Wir freuen uns auch zu erwähnen, dass unsere Kinder nicht mehr in den Klassenräumen schlafen müssen. Wir haben 32 Betten für 62 Kinder gekauft. Jedes Bett kostet 270.000 (65€). Die Gesamtkosten betragen 8.640.000 Shilling (2.075€).

Dieses Foto zeigt, dass einige Kinder noch auf dem Boden schlafen. Der Bau des Wohnheims zog viele Kinder aus der Ferne andie Schule. Die Zahl der Kinder in der Internatsabteilung wuchs und die Betten reichten nicht mehr für alle Kinder. Aber wir werden mehr Betten kaufen.Wir sahen die Notwendigkeit, für das Personal eine separate Toilette zu kostruieren. Wir haben eine neue gebaut. Es war eine gute Idee, eine separate Toilette für die Lehrer zu bauen, da den Lehrern etwas Privatsphäre fehlte.

Der Bau der Latrine der Lehrer hat 11.400.000 Schilling (2.740€)gekostet.Zwei Gebäude müssen dringend auf den Dächern repariert werden. Eines der Gebäude hat ein sehr altes Dach, das bereits undicht ist. Das Holz ist auch faul. Das Lehrerhaus wurde von einem Ast eines Baumes getroffen. Das ganze Dach muss repariert werden. Das Foto konnte nicht geladen werden. Die Küche ist immer noch in einem sehr schlechten Zustand. Wir haben vor, ein neues zu bauen. Die neue Küche wird drei Räume haben, einen für das Kochen, einen anderen für den Laden, einen anderen für den Koch. Wir haben bereits fünftausend Ziegel bestellt, um die Küche zu bauen.

Die alte Dame auf dem Foto ist die Köchin. Ihre Tochter war die offizielle Köchin der letzten sieben Jahre. Sie starb sofort im Schlaf. Diese alte Dame lebte mit ihrer verstorbenen Tochter zusammen. Der Ehemann der Tochter verjagte sie aus seinem Haus. Sie kam zu uns und bat um Unterkunft in der Schule. Wir waren uns einig, dass sie für die Kinder kochen und sich um die Utensilien und Teller der Kinder kümmern würde. Sie kümmert sich jetzt um ihre Enkelin.

Die meisten unserer Leute in Uganda kochen mit Brennholz. Um Brennholz zu bekommen, muss man einen Baum fällen. Es ist wahr, dass so viele Bäume für Brennholz und Holzkohle gefällt wurden. Wir haben uns eine Alternative überlegt. Wir führen brennstoffsparende Öfen für Schulen und Familien ein. Nach dem Bau einer neuen Küche werden wir eine in der Ssama-Schule installieren.

Der Ofen sieht dann so aus wie auf dem Foto. Ein großer Brennstoffsparofen mit passendem Topf kostet 1.540.000 (370€).

 

Kirche


Der Ausbau des Kirchengebäudes war in diesem Jahr eine unserer Hauptaktivitäten. Bisher haben wir 9.300.000 (2.235€) ausgegeben.

Fütterung


Wir geben unser Bestes, um alle Kinder in der Schule zu ernähren. Diejenigen in der Boarding-Sektion haben drei Mahlzeiten am Tag. Die anderen bekommen nur Mittagessen. Wir beziehen die meisten Lebensmittel aus unserem Garten und kaufen zufällig welche. Es ist uns gelungen, Mais, Bananen, Maniok und Bohnen anzubauen und zu ernten. Wir haben Salz, Zucker, Kartoffeln und manchmal Milch für die Kinder gekauft. Allein die Fütterung in diesem Jahr hat uns rund 7.600.000 (1.825€) gekostet. Dies beinhaltet den Kauf zusätzlicher Lebensmittel, die Pflege der Gärten und die Bezahlung der Arbeiter.

Dies ist Mais aus unseren Gärten Eine neue Bananenplantage.
Wir brauchen vier Wassertanks. Eine für den Schlafsaal und die Waschräume, eine für die Küche, eine für das Krankenstation und eine für den Wasserfilter.

 

 

Transport

 

Wir sind sehr dankbar für die Hilfe bei der Reparatur unseres Autos. Dieses Auto dient gleichzeitig als Lastwagen und als Krankenwagen des Dorfes. Die Reparatur dieses Autos erfolgte zum richtigen Zeitpunkt, als viele Kinder ins Krankenhaus gefahren werden mussten.

Wir sind sehr dankbar für die Hilfe, die uns gegeben wurde, um dieses Auto zu reparieren. Es ist jetzt in einem sehr guten Zustand.
Ein neuer Motor wurde eingebaut, die Bremsen repariert und auch die Verkabelung wieder in einen funktionstüchtigen Zustand versetzt.

Das Auto ist jetzt fertig. Es wird Baumaterial zur Ssama-Schule transportieren. Die Gesamtkosten für die Reparatur betragen 11.640.000 Schilling (2.800€). Treibstoff und andere Transporte haben uns rund 1.830.000 (440€) gekostet.

Wir haben viel getan, wir tun viel, und wir werden dieses Dorf und die Schule hauptsächlich mit Ihrer Hilfe weiterentwickeln. Danke vielmals.

Fr. Edward Ssonko

03/2019 - Ein Tag mit Norbert Becker

von Bernhard Borgers

Die Vorbereitungen liefen gut an. Der Musikschullehrer Uli Ingenbold hatte mich für die Organisation eines Workshops gewonnen. Dieser Workshop sollte als Vorbereitung für einen Gottesdienst mit den Liedern von Pater Norbert M. Becker sein. Das ganze Wochenende stand unter dem Namen „Suche Frieden“ und galt als eine der Auftaktveranstaltungen zum Katholikentag 2018.

Mehrere Tage hatte ich damit verbracht, die Noten einzugeben und Stimmen herauszuschreiben. Schon jetzt bemerkte ich die Kraft, die aus den Lieder zu fließen schien und erkannte deren Ohrwurmcharakter. Nach den Presseterminen ging dann der Sturm auf unser Telefon los. Das selbst gesetzte Ziel, 100 Sängerinnen und Sängern für diesen Workshop zu begeistern, wurde bereits am dritten Tag nach Erscheinung der Presseberichte eingestellt.

Insgesamt 178 Anmeldungen aus 16 Chören der Umgebung und einige freie Sänger hatten sich gemeldet. Also schon mal ein erster Erfolg.

Der Tag des Workshops begann früh für uns und wir mussten erkennen, dass selbst eine generalstabsmäßige Planung einige Probleme bereiten kann. Doch durch das Mitwirken und die Hilfe der vielen Vereinsmitglieder der Pro Campesinos konnten wir alle Aufgaben in Ruhe meistern.

Die erste Begegnung mit Norbert.
Ein silberfarbener Kombi mit münsteraner Kennzeichen näherte sich. Norbert stieg aus und ging auf mich zu. Es kam mir vor, als ob ich einen langjährigen Freund begrüßen würde. Die freundliche Ausstrahlung und das unkomplizierte Auftreten erleichterte unsere gemeinsame Arbeit ungemein. Schnell war Norbert angekommen, brachte sich konstruktiv in die Organisation ein und übernahm den Workshop.
Die ersten Sänger kamen und füllten den Raum schneller als erwartet. Bei der offiziellen Begrüßung und der Erklärung der Gegebenheiten bemerkte ich eine freundliche Entspanntheit in der gefüllten Aula. Alle Sänger und Musiker waren gekommen, um einen schönen, besinnlichen und ereignisreichen Tag mit Pater Norbert und seiner Musik zu erleben. Nach dieser Einleitung übernahm Norbert das Mikro und mit Witz und Charm auch die Leitung des Tages.

Die Sänger schienen ihm aus der Hand zu fressen.
Bei den Einsingübungen ließen auch die Letzten alle Scheu und Scham vergessen und sangen und bewegten sich wie Norbert es vormachte. Mit Akzeptanz zur Mundart erklärte er, dass regional bedingt einige Wörter anders ausgesprochen werden: „In Ostwestfalen sagt man heilig, am Niederrhein heilich und in Bayern heili.“ Schon spielt er auf dem Piano das Heilig von Schubert an und singt dazu: „HeiliheiliheiliHeili ist der Herr ...“ Die Sänger schmunzelten. Norbert ergänzt: „Ausserhalb der Kirche sagen alle, wenn man was verloren hat, es ist weg. In der Kirche hört man immer wieder Weg anstatt weg. Das klingt dann so: Herr, Du nimmst hin-Weg die Sünden der Welt... Singt bitte nicht so, sondern so wie ihr sprecht.“
Auch in Sachen Betonung, Intonation und Rhythmik konnten wir von Norbert viel lernen. Im ersten Lied „Zu jeder Zeit“ erklärte er effektvoll, was staccato und was legato ist. Schnell war der erste vierstimmige Satz eingeübt, weitere Lieder und einige Kanons folgten. „Wenn man beim Kanon rauskommt, haltet es für euch, ihr kommt schon wieder rein. Stoßt nicht euren Nachbarn an und sagt: ich bin raushey ich bin raus.“
Der Chor lernte wissbegierig und war sehr diszipliniert. In der Kaffeepause teilten sich die Sänger bei Kaffee und Kuchen lautstark aus. Norbert suchte etwas abseits ein wenig Ruhe und tankte frische Luft. Noch fragten sich einige Sänger, wie man zwölf Lieder in fünf Stunden lernen kann. Die Antwort folgte nach der Pause und lautete Disziplin. „Wenn ich mal einen kleinen Fehler mache, braucht ihr mich nicht darauf aufmerksam zu machen. Macht einfach folgendes: Behaltet es für euch.“ Die kleinen Annekdoten lockerten immer wieder auf und bleiben bei allen Sängern unvergessen. 

So erzählte Norbert von einem Jugendgottesdienst mit langen Lesungen und Predigten, sodass die Kinder unruhig wurden. Im Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“ wiederholte er den Refrain mehrmals, spielte und sang dabei immer leiser. Endlich waren alle Kinder gespannt dabei und wurden auch immer leiser. Doch die Stille am Ende des Liedes sollte nicht lange dauern und so stieg der Pastor mit einem Stoßgebet ein und „zerstörte“ die angenehme Ruhe. Selbst unser Pastor Ralf Lamers, der soeben den Raum betrat, musste darüber schmunzeln. Doch Norbert fuhr fort: „...Oder wenn man in einer Kirche den Schlussakkord singt und der Hall klingt langsam aus, kann das so andächtig sein. Ich will hoffen, dass euer Pastor dann nicht auch reinruft.“ Pastor Lamers ging stolzen Schrittes nach vorne. Ein Lachen ging durch die Reihen. Jetzt erst bemerkte Norbert, dass der Pastor anwesend war und legte natürlich noch einmal gekonnt nach.

Suche Frieden.
Das Highlight des Tages war das Lied „Suche Frieden“. Alle Anwesenden waren wie im Rausch und sangen voller Erleuchtung und bewegten sich zwanglos im Rhythmus der Musik. Doch als zum Schluß die Konzentration des Chores etwas nach zu lassen schien, konterte Norbert aus seinen Erfahrungen mit Chören und zitierte, die nicht ganz ernst gemeinten 10 goldenen Chorregeln. Jeder fühlte sich ein wenig ertappt und so schaffte es Norbert wieder einmal, das Ruder rumzureißen, um das Pensum zu schaffen.

Gegen 19:30 Uhr war es geschafft.
Alle Kanons mehrfach durchgesungen, alle Lieder vierstimmig einstudiert und dennoch hat es Norbert erreicht, zusätzlich allen Sängern ein befriedigendes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. Es war ein mehr als gelungener Workshop. Der erste Tenor eines Männergesangvereines stand zusammen und schwärmte vom Tag. Einen hörte ich sagen: „Alle Lieder sind von Pater Norbert geschrieben, das ist so, als würde Schubert mit uns das Ave Maria üben, oder wir mit Händel das Hallelujah singen.“

Einige Stunden später, waren Tische und Stühle verschwunden. Die Küche war gewischt und Blumen und Deko wurden wieder so platziert, dass nichts mehr an den Workshop erinnerte. Und doch lag da etwas in der Luft. Es war mehr als der Duft der Flammkuchen, die wir als Abendessen angeboten haben. Es war ein Gefühl von Erleichterung, Freude und Frieden.

Der Gottesdienst.
Auch der Sonntag begann für uns ungewohnt früh. Bereits um acht Uhr bauten wir die Instrumente der Band auf und führten einen ersten Soundcheck durch. Der Chor war sehr aufgeregt und voller froher Erwartung auf die Messe. Wird es gelingen? Können wir alle Lieder so abrufen, wie wir sie gestern gelernt haben? Nach einigen Einsingübungen und einer kurzen Stellprobe konnten wir die Lieder ansingen. Plötzlich tauchte aus dem Chor die Frage auf: „Wie klingt das?“ Ich konnte nur ein kurzes „hervorragend“ rausbringen und streckte beide Daumen in die Höhe. Schnell stellte sich heraus, dass es ein wunderbarer Gottesdienst werden würde. Langsam füllte sich die Kirche und Norbert ermunterte die frühen Gäste dazu, mit uns gemeinsam die Lieder zu singen.

Zehn Uhr.
Der Gottesdienst begann mit einem musikalischen Feuerwerk. „Zu jeder Zeit“. Der rund 170 Personen starke Chor erfüllte die Kirche mit strahlenden Harmonien aus der Feder von Pater Norbert M. Becker. Die Band, bestehend aus Pater Norbert am Piano, einem weiteren Keyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Querflöte sorgten für die richtige Begleitung. Von der ersten Bank aus konnte ich dem Chor zuhören und einige Einsätze geben. Die Lieder „Wie ein Baum“ und „Lamm Gottes“ schwebten durch die Reihen und steckten die Zuhören an mit zu singen. Andächtig erklang das Lied „Immer wenn wir Amen sagen“ und erinnerte die Zuhörer an das kleine aber so bedeutungsvolle Wort. Alle Lieder klangen so, als würde das Ensemble schon lange in dieser Formation auftreten, auch das gesungene Hochgebet funktionierte. Der daran angehängte Kanon „Amen“ baute sich wie ein Cluster in der Kirche auf und jeder weitere Ton schien sich empor zu strecken um die Kirche zu füllen. Die Zeit verging wie im Flug. Die 270 Zuhörer waren begeistert und spendeten dem Projektchor am Ende der Messe mehrere lang anhaltendende stehendende Ovationen. Immer wieder stimmte Norbert das Schlußlied „Suche Frieden“ an. Leise kullerten mir einige Tränen der Rührung und der Erleichterung über die Wangen. Bei den vielen Danksagungen und Gratulationen zu diesem tollen Event durfte ich feststellen, dass ich damit aber nicht der Einzige war. Unser Pastor zeigte Begeisterung und lobte uns alle, schließlich stünde der Chor bereits seit zwei Stunden und 15 Minuten im Chorraum und alle hätten sich freiwillig zu diesem ehrenamtlichen Projekt gemeldet. Der Chor und die Band waren überrascht vom Klang der Kirche und der abgelieferten Qualität.

Sichtlich erleichtert war auch Norbert.
Pater Norbert hat es geschafft innerhalb von weniger als 24 Stunden 440 Menschen, über die Musik, Mut zu geben und uns zu begeistern. Dem Chor hat er neue Grenzen des Machbaren aufgezeigt. Er hat mit Freude, Liebe, aber auch mit Akzeptanz und Bereitschaft vorgelebt, dass es sich lohnt etwas anzupacken, dass Kirche lebt und dass wir etwas bewegen können.

Viele Gäste lobten das Engagement und schwärmten noch tagelang von dieser „Sensation“. Ein als regelmäßiger Kirchgänger bekannter Dingdener bedankte sich besonders: „Noch nie habe ich so einen ergreifenden Gottesdienst gefeiert.“

03/2019 - Ein Campus für Ssama

Die Studentenwohnheime befinden sich im Bau. Den Fortschritt kann man anhand der Fotos gut erkennen. Die lange Regenzeit war ein großes Problem. Es war sehr aufwendig, das Holz und die Ziegelsteine, die im Wald gebacken werden, aus den Wäldern zu holen.
 
 
Diese Bilder zeigen, dass wir den Estrich eingezogen haben und das Dach Anfang Dezember 2018.
 
 
In der ersten Januarwoche wurde verputzt, hier sieht man auch die aufwändige Dachkonstruktion.
 
 
Nun ist auch der Außenputz angebracht.
 
 
Unsere Kirche ist in die Jahre gekommen. Da die Kirchengemeinde immer weiter wächst, muss auch unser Kirche vergrößert werden.
 
 
Solarbatterien und Regler sind in Ordnung und wir haben kein Problem mit der Stromversorgung.
Die Ernährung der Kinder, insbesondere derjenigen, die in der Schule oder im Internat bleiben, kann manchmal eine Herausforderung sein. Der Garten bietet uns immer noch genug Nahrung für die Kinder. Wir hatten in der letzten Saison eine sehr reiche Maisernte.
 
 

Das ist der Mais in unserem Lager.

Und das sind unserer Kindergartenkinder.

Der Mais liefert Nahrung für die Kinder in der Schule und Kindergarten. Hier sehen wir die Kindergartenkinder, die den Mais und Haferbrei genießen.
 
 
Wir bereiten einen großen Bananengarten vor. Hier sehen wir eine Arbeiterin, die gerade mit der Ernte von "matooke" (Kochbananen) begonnen hat.
 
 
Das ist mein Auto. Wir haben mit der Reparatur des Autos begonnen, und langsam wird es wieder auf die Straße kommen. Dieses Auto ist vor einigen Monaten ausgefallen.
 
 
 
Nun braucht das Auto noch eine Motorrevision, oder einen völlig neuen Motor.
Dadurch war der Transport in den letzten Monaten eine große Herausforderung. Dieses Auto benötigen wir für alle Bewegungen die ein Fahrzeug erfordern, wie den Transport von leichtem Material zur Schule und von den Feldern, sowie den Transport von Menschen in der Doppelkabine.
 
Zusammenfassend können wir sagen, dass die Bauarbeiten an den Gebäuden wie dem Schlafsaal und dem Kirchengebäude auch in 2019 unsere Hauptaktivitäten sein werden. Andere Elemente der Schule werden nicht vergessen, wie die Bezahlung der Lehrer, das Reparieren hier und dort, die Schulspeisung und Schulmaterial für die Schüler.
Wir sind sehr dankbar für die Hilfe, die Sie uns senden und hoffen, dass uns die finanziellen Mittel kurzfristig erreichen werden. Die Arbeiten am Campus in Ssama werden weiter fortgeführt.
 
Fr. Edward
 
 
Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung aus zwei Nachrichten von Father Edward aus Ssama im Dezember 2018 und Januar 2019. Für den Austauschmotor und die Reparatur des Fahrzeuges benötigen wir noch 2.500 EUR. Gerne erwarten wir Ihre Spenden auf unseren Spendenkonten.
 
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