04/2021 - Briefe von Bruder Augstinus u. Frei Agostinho

Lieber Herr Bernhard Borgers,
Frieden und alles Gute!

Ich bin Bruder José Francisco vom Franziskanischen Solidaritätsdienst – SEFRAS in São Paulo und Rio de Janeiro - Brasilien. Ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie sind gesund. Sie und Bruder Augustinus haben eine sehr wichtige Brücke gebaut, zwischen denen, die uns mit ihren Stimmen und Melodien erfreuen - Ihrem Chor und denen, die jeden Tag nach einem Stück Brot schreien - den Armen. Mit diesen bescheidenen Worten möchte ich zum Ausdruck bringen, wie wichtig diese Sensibilität und Hilfe war, die der Chor „Pro Campesinos“ schon zweimal mit uns geteilt hat!

Durch Sie möchte ich allen Schwestern und Brüdern im Chor unseren Dank für die großzügigen Spenden aussprechen. Gott sei dafür gelobt! Bitte sagen Sie den Chormitgliedern, dass sie mit ihren Stimmen nicht nur singen, sondern auch verzaubern! Das Echo Ihrer Arbeit überquerte den Ozean und reichte über unsere Ohren hinaus ... es berührte unsere Herzen!

Der heilige Franziskus und die heilige Klara von Assisi mögen Sie alle als „Troubadoure der großen Liebe“ segnen!

Dankbare Grüße und allen ein frohes Osterfest,

Frei José Francisco ofm
Leiter von SEFRAS

São Paulo, den 17. März 2021



Brief von Bruder Augustinus an Bruder José Francisco Leiter von SEFRAS in São Paulo, Brasilien

Lieber José Francisco,
Frieden und alles Gute!

Ich hoffe, Sie und Ihr gesamtes Team sind bei guter Gesundheit und Mission. Herzlichen Glückwunsch an SEFRAS für die hervorragende Arbeit in dieser Krise.
Am 16. März 2021 haben wir den Betrag von 7.000,00 Euro als vierten Teil der finanziellen Unterstützung für die humanitären Aktionen von SEFRAS gegen die COVID19-Pandemie überwiesen - diesmal für Rio de Janeiro (siehe das beigefügte Überweisungsprotokoll). Mit dieser Rate hat sich die Hilfe der Franziskaner Mission Dortmund bereits auf 22.000,00 Euro belaufen!

Diese finanzielle Unterstützung kommt ausschließlich von einem Jugendchor namens „Pro Campesinos“ (siehe: www.pro-campesinos.de) aus der deutschen Stadt Dingden-Hamminkeln. Bitte senden Sie mir einen kleinen Dankesbrief an die „Pro Campesinos“, die letztes Jahr mit 5.000,00 Euro (2. Teil unserer Nothilfe in der Zeit von COVID19) und jetzt mit 7.000,00 Euro geholfen haben! Ich werde dann Ihren Brief übersetzen und an den Chorleiter senden, Mr. Bernhard Borgers.

Bitte füllen Sie unser Formular (siehe Anhang) mit dem genauen Datum des Eingangs unserer Spende aus, unterschreiben Sie die Quittung und senden Sie sie mir zusammen mit einer Bankquittung zurück, damit das Geld auf das SEFRAS-Konto eingezahlt werden kann. Nach der Ausführung des Hilfsprojekts in Corona-Zeiten benötigen wir wie gewohnt ein Konto (in Excel), einen kleinen Bericht und Fotos. Sie müssen keine Kaufbelege oder Verteilerlisten senden, die bei SEFRAS eingereicht werden.

Bei Bedarf können Sie uns nach Rechenschaftspflicht eine Nothilfeanfrage senden (5. Teil) ...

Brüderliche Umarmung und Grüße an alle SEFRAS sowie an den Provinzial Frei Cesar,
Frei Agostinho



Brief von Bruder Augustinus an Bernhard Borgers Leiter der Pro Campesinos

Lieber Bernhard,

zwischenzeitlich werden Dich unser Dank und auch die Spendenquittung über Eure letzte großartige Spende von 7.000,00 Euro, für den Franziskanischen Solidaritätsdienst SEFRAS in São Paulo, erreicht haben. Es war ja schon die zweite sehr willkommene Spende für den Kampf unserer Brüder gegen die grassierende „Hungerpandemie“ in São Paulo und Rio de Janeiro.

Heute schicke ich Dir meine Übersetzung des Dank- und Osterbriefes von Frei José Francisco ofm an Dich und die „Pro Campesinos“. Außerdem habe ich noch Bild und Text von SEFRAS für die 13. Station unseres internationalen Kreuzweges in der letzten Ausgabe der Franziskaner Mission angehängt. Durch Eure großzügigen Hilfen unterstützt Ihr SEFRAS, viele Menschen nachhaltig von deren Kreuzen zu befreien.

Ich kann mich dem herzlichen Dank von Frei José Francisco ofm, dem Leiter von SEFRAS, nur anschließen und Euch zurufen: „Die Pro Campesinos sind Spitze!!!“
Euch allen in Dingden / Hamminkeln gesegnete Kar- und Ostertage,

Bruder Augustinus

03/2021 - Grußwort zur Jahreshauptversammlung

Liebe Mitglieder.
Zurzeit bin ich in Reha und kann somit an der Mitgliederversammlung nicht teilnehmen. Interessant daran ist, dass ich hier einen Flyer gefunden habe mit dem Slogan: Musik verbindet!

Sofort habe ich natürlich an euch alle gedacht und wie wichtig unser Verein ist. Gerne möchte ich an dieser Stelle alle recht herzlich Grüßen und mich bedanken für die aufmunternden Worte zu meiner Reha.

Gabi und Christoph, als meine Vertreter, haben sich im Vorfeld abgesprochen, um die Mitgliederversammlung in gewohnter Form durchzuführen; Christoph wird die Sitzung leiten.

Und da kann man es wieder sehen:
Musik verbindet
und das bereits seit 45 Jahren.
Die Pro Campesinos.
Die Mitglieder,
die Kirchengemeinden,
die Menschen, die unsere Hilfe brauchen und die, die die Hilfe geben.
Wir alle sind durch die Musik miteinander verbunden.
 
Musik verbindet
 
Doch so „Alles-sagend“ und einfach der tiefgehende Sinn dieses Spruches auch sein mag.
Das Zusammen,
Gemeinsam,
in einer Runde, das ist es, was uns heute und das ganze Jahr bereits fehlt.

Musik verbindet und wir können stolz darauf sein, dass wir diesen Verein haben, um ihn weiterhin mit Leben zu füllen.

Überall hört man alte und neue Informationen der Pandemie und auch heute bleibt uns das nicht erspart. Die Pro Campesinos mussten auch da durch. Im Vorstand wurde diskutiert, wie wir uns dem gegenüberstellen. Wir haben uns entschieden alles nur Mögliche zu tu tun, damit unsere Musik uns wieder verbindet.

Es wurde ein Hygiene-Konzept entwickelt, Pläne erstellt, Räume vermessen, Spender aufgestellt. Es war fast wie ein Neuanfang und obwohl nach einigen Wochen schon wieder Schluss war, haben wir alle daraus gelernt und gemeinsam diese Erfahrung gemacht. Wir müssen es als Chance sehen und möglichst viel daraus lernen und mitnehmen.

Musik verbindet – verbunden sind wir in dieser Zeit besonders mit den Menschen in unseren Projekten. Und hier zeigt sich die Pandemie von ihrer schlimmsten Seite.
Gerade die Menschen, die eh zu wenig haben, trifft es wieder am härtesten - Bewohner der Straße. Menschen, von der Gesellschaft ausgestoßen, ihrer Würde beraubt. Sie haben keine Arbeit, kein Essen, kein Hygiene-Konzept und keinen Schutz.

In den Gesprächen mit Bruder Augustinus wurde ich immer wieder überrascht, wie viel Arbeit die Ordensbrüder in Brasilien übernehmen und mit welch einer Hingabe dieses erledigt wird. Ein Franziskaner aus Brasilien sagte:
Zuerst war es die Pandemie des Virus, jetzt ist es die Pandemie des Hungers.

Interessant bei SEFRAS ist die Zusammenarbeit zwischen Franziskaner und Ärzte ohne Grenzen. Solche Dinge sind es, die unsere Arbeit so wichtig machen und uns mit den Hungernden verbindet.

Innerhalb der letzten 15 Monate konnten wir aus diesem Grund insgesamt 20.000 EUR allein nach Brasilien für dieses Projekt spenden.
Unseren Spendern recht herzlichen Dank für die Verbundenheit.

Musik verbindet – und daher sucht auch der Vorstand immer wieder Aktionen und Unternehmungen, um in Verbindung zu bleiben. Online‑Vorstandssitzungen, Online‑Weihnachtsfeier und heute die erste Online‑Mitgliederversammlung.
Nun müssen auch Dinge angestoßen werden, wie Video- und CD-Produktionen, um diese Zeit effektiv zu nutzen.

Die Band hat die Lieder für die Becker-Messe schon bald komplett eingespielt.
Das funktioniert und klingt auch schon sehr gut.
Nun wünsche ich euch eine erfolgreiche Mitgliederversammlung und hoffe, dass wir uns bald wieder sehen.

Musik verbindet – um auch in Zukunft in Verbindung zu bleiben, möchten wir regelmäßig mit euch Kontakt aufbauen. Online‑Chorproben funktionieren zwar noch nicht, aber anbieten können wir einen geregelten Austausch am Donnerstag. Was als Quasselstunde beginnen wird, soll Stück für Stück auf eure und unsere Belange ausgebaut werden. Auch aus diesem Grund bleiben wir in Verbindung.

Bernhard Borgers 14.03.2021

02/2021 - Father Edward ist an den Folgen des Corona-Virus verstorben

Father Edward ist an den Folgen einer COVID-19-Infektion verstorben und wurde am 25.01.2021 beerdigt.

Father Edward war ein sehr aufgeschlossener, lustiger Mensch. Durch seine manchmal etwas unbeholfene Art, wenn er ein deutsches Wort nicht kannte, wirkte er auf uns immer sehr menschlich. Sein Traum war eine Schule. So begann er unter einem Baum einen Kindergarten für die Dorfkinder in Ssama zu errichten und diesen immer weiter auszubauen. Die gemeinsam mit den Pro Campesinos gemachten Ziele „Ein Campus für Ssama“ können sie auf unserer Internetseite nachlesen.

Im Anfang saßen die Kinder mit Edward unter einem Baum und haben gespielt und Musik gemacht, mit Instrumenten gespendet von den Pro Campesinos. Schnell baute er ein Haus für die Kinder. Weitere Mitarbeiter benötigten ein Büro, Frauen kochten Bananen und bereiteten Essen für die Kinder in einer provisorischen Küche. Es gab immer was zu tun und sonst wurde wieder irgendwo angebaut. Die letzten Informationen waren über die Fertigstellung der Schlafräume der Internatsschüler und die neue größere Kirche.

Edward besuchte uns fast jedes Jahr im Sommer, wenn er die Urlaubsvertretung in Dingden hatte.  Wenn wir Bauernhöfe, Betriebe und Freunde mit dem Auto besuchten, sagte er an heißen Tagen: Das ist wie in Uganda. Nur die Straßen sind hier viel besser.

In einem Gottesdienst für die Mitglieder der Pro Campesinos, spielte er ausgelassen Gitarre und sang afrikanische Glaubenslieder. Er brachte uns auch mal ein afrikanisches Lied bei und je chaotischer es wurde, umso mehr Spaß hatte er. In diesen Situationen sprudelte das afrikanische Temperament aus ihm heraus.
Privat war er im ersten Moment ruhig, nachdenklich, hörte gut zu und versuchte seine Gesprächspartner einzuordnen. Wenn aber das Eis einmal gebrochen war, konnte er auch schon mal den ganzen Abend mit Erzählungen füllen.

In den letzten Nachrichten von Edward zu Weihnachten und Neujahr sprach er noch von neuen Projekten für 2021 und dass er sich freut mit uns weiter zu arbeiten. Das möchten wir auch und hoffen, dass seine Nachfolge geregelt ist.

Die Pro Campesinos verlieren einen guten Freund und gottesfürchtigen Visionär. Es macht mich sehr traurig, da wir in den letzten Jahren eng miteinander gearbeitet haben und mein Besuch in Uganda immer noch aussteht. Er schickte mir viele WhatsApp Fotos und Berichte über Aktivitäten. Ich kann es noch nicht verstehen, dass Edward sich mit dem Virus infizieren musste und dadurch aus seinem Lebenswerk herausgerissen wurde.

In dieser Zeit denken wir auch an die Verwandten, Kinder und Erwachsenen im Projekt und wünschen viel Mut für die Zukunft und dass all seine Wünsche nun weiter auf den Weg gebracht werden.


Viele Grüße

Bernhard Borgers