11/2020 - Ein Gottesdienst mit Chor trotz Corona?

Seit vielen Jahren, gar schon Jahrzehnten, begleiten wir musikalisch den Gottesdienst am ersten Novemberwochenende in Sonsbeck. Nachdem wir in diesem Jahr bereits sämtliche Auftritte streichen mussten, zitterten wir durch Verschärfung der Schutzmaßnahmen umso mehr, dass auch dieser Gottesdienst, zumindest für uns, nicht stattfinden würde.
In den Jahren zuvor füllten wir den Altarraum mit ca. 20-30 Sängerinnen und Sängern sowie Band. Doch in diesem Jahr konnten auf gleicher Fläche unter Einhaltung der vorgegebenen Abstände nur eine Hand voll an Sängern Platz finden.
Eine Gruppe Erstkommunionkinder mit dem Motto „Wo wohnst du, ich seh´ dich nicht“ besuchten ebenfalls den Gottesdienst. Diese Worte treffen genau auf unsere Projekte zu, dass wir zwar vom Elend der Menschen in Armut wissen, es aber nicht direkt sehen, sondern nur erahnen können.
Die kleine Chorgruppe zeigte sich trotz der Einschränkungen stark motiviert, Spenden gerade in der jetzigen Zeit zu generieren, in der neben Nahrung auch medizinische Güter unabdingbar geworden sind.

Es war zwar etwas Besonderes, in kleiner Gruppe den Gottesdienst zu gestalten, aber wir hoffen ebenso, im nächsten Jahr wieder mit dem gesamten Chor Gottesdienste musikalisch begleiten zu können.
 

07/2020 - Father Edward berichtet

Hallo Bernhard,

In Ssama kümmern wir uns neben den 67 Waisenkinder auch um 80 Familien. Die meist alten Frauen und Männer sind arm. Die Waisenkinder sind in 32 Familien mit Kindern am Dorfrand untergebracht. Jede Familie hat einen Garten und kann einen Teil der benötigten Lebensmittel wie Mais, Bohnen und Kochbananen anbauen. Der Regen, Anfang des Jahres, versprach eine gute Ernte, doch ein Großteil der Ernte ist durch weitere starke Regenfälle verdorben.

Da seit dem Shutdown Schulen, Kirchen und andere Institutionen geschlossen sind, ist die Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr gegeben. Die Regierung hat ein Programm zur Verteilung von Lebensmitteln eingeleitet. Der Prozess ist langwierig und man ist in Kampala begonnen, so bleiben für die Dorfbewohner nicht genügend Lebensmittel über.

Das Militär verhindert Demonstrationen gegen eine ungerechte Verteilung. Hungernde gehen trotz der Sperre auf die Suche nach Lebensmitteln und werden vom Militär vertrieben.

Deshalb ist es unsere Bitte an Sie, liebe Freunde, unser dringendes Bedürfnis in dieser Quarantäne zu berücksichtigen und zu helfen.

Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns in dieser Situation helfen können. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen, während ich bete, dass uns geholfen wird.

Fr. Edward Ssonko,

Ssama Dorf-Uganda.

06/2020 - "Das Coronavirus wirft uns um 10 Jahre zurück"

Brasilien kämpft derzeit nicht nur gegen das Corona-Virus, sondern auch mit dem Präsidenten Bolsonaro, der nach wie vor versucht, die gesundheitlichen Gefahren herunter zu spielen und damit das Leben der Bevölkerung aufs Spiel setzt.
 
So beginnt der jüngste Bericht der Franziskaner-Mission aus Dortmund, die fast täglich mit den Brüdern in Brasilien kommuniziert.
 
Die Gesundheitssekretäre der nordöstlichen Bundesstaaten, darunter auch Maranhão und Piauí, haben mittlerweile ein gemeinsames Manifest veröffentlicht. Darin heißt es: "Wir sind entsetzt über die letzte Rede von Präsident Jair Bolsonaro, in der er all unsere bisherigen Bemühungen rückgängig macht und alle Empfehlungen zur Bekämpfung der Coronavirus- Pandemie ablehnt. Wir wissen, dass wir uns einer ernsthaften wirtschaftlichen Rezession gegenübersehen werden, aber wir müssen uns jetzt dringend und vorrangig mit der schweren Gesundheitskrise befassen [...]“.
Sehr beunruhigende Nachrichten erreichen uns vom franziskanischen Sozialwerk SEFRAS in São Paulo. Von den 46 offiziell bestätigten Corona-Todesfällen innerhalb Brasiliens sind alleine 40 in São Paulo zu beklagen. Die Einrichtung "cha do padre", in der obdachlose Menschen eine Mahlzeit und Zuspruch erhalten, wurde ganz bewusst nicht geschlossen, denn „Der Aufruf der Gesundheitsämter an die Menschen, zu ihrem eigenen Schutz zu Hause zu bleiben, nutzt den vielen Obdachlosen nichts, denn sie haben kein Zuhause."
 
Die genannten Zahlen stammen aus März. Das Virus hat sich zwar spät in Brasilien verbreitet, doch momentan hat Brasilien schon mehr Todesopfer als Deutschland zu verzeichnen und der Zenit ist dort noch nicht erreicht. In den letzten Telefonaten mit Bruder Augustinus bittet er auch um ein Gebet für den an Krebs erkrankten Bruder in Brasilien und schildert den Alltag einer Familie. „Die Menschen im Projekt leben auf kleinstem Raum, teilen sich mit mehreren Familien Sanitäranlagen und Waschgelegenheiten. Trinkwasser wird ebenfalls an diesem Ort abgefüllt. Von hygienischen Zuständen kann hier nicht gesprochen werden. Ebenfalls kann die Einhaltung von Kontaktverboten nicht eingehalten werden. Das Corona-Virus wirft uns um 10 Jahre zurück.“
 
Die Franziskaner Mission Dortmund arbeitet derzeit einen finanziellen Nothilfeplan für die besonders betroffene Region São Paulo aus. Über das franziskanische Sozialwerk SEFRAS sollen Hilfsgelder an die Stellen geleitet werden, die sich um Menschen kümmern, die sich selbst angesichts der Virus-Pandemie nicht helfen können.
 
Helfen Sie jetzt dort, wo die Not am Größten ist. In dieser Krisensituation sind es wieder die Kinder, die am Meisten leiden. Schon vor der Corona-Krise waren Kinder aus den Elendsvierteln auf Ihre Hilfe angewiesen.
Kinderarbeit für das tägliche Brot sind keine Seltenheit, dabei ist die schulische Ausbildung das beste Mittel gegen Armut. – Sowohl medizinische Versorgung als auch die Möglichkeit am Videounterricht teilzunehmen fehlen, da entweder der Computer, Internet oder der benötigte Strom wenig vorhanden sind.
 
Durch Ihre Hilfe erhielten die Kinder eine warme Mahlzeit und die Möglichkeit eines Schulbesuches. Dieses ist nun alles nicht mehr ohne den Nothilfeplan der Franziskaner möglich. Die Pro Campesinos möchten die erfolgreiche Arbeit in den Projekten weiterführen, um den Kindern eine Zukunft zu geben. Da aber auch wir als Verein von den Auswirkungen durch die Pandemie betroffen sind und keine Möglichkeiten haben, in dieser Zeit Spenden zu generieren, starten wir diesen Spendenaufruf und bitten um Ihre Spende.
 
Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung, wünschen Gottes Segen und bleiben Sie gesund.


Ihre Pro Campesinos

Bernhard Borgers

04/2020 - "Das Coronavirus trifft die Armen besonders hart"

Liebe Kaibiganfreunde!

Besonders in Zeiten großer Verunsicherung und Einschränkung des sozialen Lebens sind zwischenmenschliche Beziehungen und Vertrauen wichtige Anker.

Das Coronavirus trifft die Armen auf den Philippinen und weltweit hart, besonders die Menschen, die auf der Straße leben. Ungezügelter Bauboom hat auf den Philippinen viele Slumgebiete zerstört und viele Tausend Menschen obdachlos gemacht. Durch die Ausgangssperre sind diese Menschen einmal mehr der Willkür der Polizei ausgesetzt.

Was für die Verbreitung der Tuberkulose in den Elendsvierteln gilt, trifft nun auch für die Verbreitung des Coronavirus zu. Die Menschen in den Slums, auf den Müllbergen oder auf der Straße leben eng zusammengepfercht, sodass sich das Coronavirus leicht verbreiten kann. Begünstigt wird die Verbreitung des Virus durch mangelnde hygienische Bedingungen.

Seit 12 Jahren unterstützt die Straßenkinderhilfe Kaibigan Philippinen e. V. die Sozialarbeit von Pater Heinz Kulüke SVD (Steyler Missionar) in Cebu – City. Die Worte von Pater Heinz verdeutlichen die dramatische Lebenssituation, in der sich die Armen seit der Coronakrise befinden:

„In meinen über dreissig Jahren auf den Philippinen habe ich das Wort “Hunger” noch nie so häufig gehört wie in den letzten Tagen. Durch die Abriegelung ist das öffentliche Leben hier ähnlich wie in vielen anderen Ländern weltweit zu einem Stillstand gekommen. Viele unserer Schützlinge haben ihre Arbeit als Tagelöhner verloren. Die Armen haben keine Rücklagen und keinerlei Versicherungen, die sie in dieser Krise über Wasser halten könnten.“

Bitte nehmen Sie sich die Zeit für die E-Mail (siehe unten) von Pater Heinz, die ich vor einigen Tagen erhalten habe. Im letzten Absatz seiner E-Mail befindet sich seine KLEINE VIDEO BOSCHAFT, die die schwierige Lebenssituation der Armen beschreibt.

Weitere Informationen über die sozialen Probleme auf den Philippinen und der Arbeit von Pater Heinz Kulüke finden Sie zum Schluss der E-Mail unter dem Link youtube.

Um in der Not den Armen ein zuverlässiger Partner zu sein, möchte ich Sie zur Unterstützung der Arbeit von Pater Heinz Kulüke um eine Spende bitten:

 

Zahlungsempfänger: Kaibigan e. V.

IBAN: DE73 4286 0003 0244 1483 00

BIC: GENODEM1 BOH – Volksbank Bocholt

Stichwort: Pater Heinz Kulüke

 

Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest!

 

Mit herzlichen Grüßen

Josef Schwarz

 

 

Email von Pater Heinz vom 03. April 2020

 

Lieber Josef,

 

vielen Dank fuer Deine erneute Hilfe. Ich habe mich darueber gefreut.

Wir haben derzeit alle Haende voll mit den Folgen der Coronaviruskrise zu tun. Wir sind erst in der zweiten Woche des Lock-Downs und die Leute in unseren Slums und auf den Strassen haben kaum noch genug Nahrung. Die Regierungsverteilung funktioniert hinten und vorn nicht. Die Situation spitzt sich vielerorts dramatisch zu. Die Ausgangssperre ist bis mindestens Ende April vorgesehen. Wer weiss, was danach kommt?

Hier auf den Philippinen einschliesslich Cebu und in den Slums weltweit werden viele Menschen Hunger leiden, wenn die Krise noch lange anhaelt. Derzeit haben wir in den von uns betreuten Slums ueber 3.000 Familien (etwa 18.000 Menschen und darunter viele Kinder), die Hilfe brauchen und die mit Nahrung versorgt werden müssen. Mit Sondergenehmigungen als Volunteers koennen wir die Slums weiterhin besuchen. Wir koennen die Leute gerade jetzt nicht alleine lassen.

Ich habe eine kleine Video Botschaft <https://drive.google.com/file/d/1KsIUMLSDbaD4RAJEFFYWUplCoFz5Jcig/view?usp=drive_web> verfasst, um die dramatische Situation der Menschen zu verdeutlichen. Es geht uns um die Leute, die ganz einfach Nahrung brauchen. Deren Zahl nimmt drastisch zu. In den letzten 30 Jahren auf den Philippinen habe ich das Wort Hunger noch nie so häufig gehoert, wie in den letzten Tagen.

 

Nochmals vielen Dank und herzliche Gruesse – Heinz