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Hallo Bernhard,
In Ssama kümmern wir uns neben den 67 Waisenkinder auch um 80 Familien. Die meist alten Frauen und Männer sind arm. Die Waisenkinder sind in 32 Familien mit Kindern am Dorfrand untergebracht. Jede Familie hat einen Garten und kann einen Teil der benötigten Lebensmittel wie Mais, Bohnen und Kochbananen anbauen. Der Regen, Anfang des Jahres, versprach eine gute Ernte, doch ein Großteil der Ernte ist durch weitere starke Regenfälle verdorben.
Da seit dem Shutdown Schulen, Kirchen und andere Institutionen geschlossen sind, ist die Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr gegeben. Die Regierung hat ein Programm zur Verteilung von Lebensmitteln eingeleitet. Der Prozess ist langwierig und man ist in Kampala begonnen, so bleiben für die Dorfbewohner nicht genügend Lebensmittel über.
Das Militär verhindert Demonstrationen gegen eine ungerechte Verteilung. Hungernde gehen trotz der Sperre auf die Suche nach Lebensmitteln und werden vom Militär vertrieben.
Deshalb ist es unsere Bitte an Sie, liebe Freunde, unser dringendes Bedürfnis in dieser Quarantäne zu berücksichtigen und zu helfen.
Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns in dieser Situation helfen können. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen, während ich bete, dass uns geholfen wird.
Fr. Edward Ssonko,
Ssama Dorf-Uganda.
Liebe Kaibiganfreunde!
Besonders in Zeiten großer Verunsicherung und Einschränkung des sozialen Lebens sind zwischenmenschliche Beziehungen und Vertrauen wichtige Anker.
Das Coronavirus trifft die Armen auf den Philippinen und weltweit hart, besonders die Menschen, die auf der Straße leben. Ungezügelter Bauboom hat auf den Philippinen viele Slumgebiete zerstört und viele Tausend Menschen obdachlos gemacht. Durch die Ausgangssperre sind diese Menschen einmal mehr der Willkür der Polizei ausgesetzt.
Was für die Verbreitung der Tuberkulose in den Elendsvierteln gilt, trifft nun auch für die Verbreitung des Coronavirus zu. Die Menschen in den Slums, auf den Müllbergen oder auf der Straße leben eng zusammengepfercht, sodass sich das Coronavirus leicht verbreiten kann. Begünstigt wird die Verbreitung des Virus durch mangelnde hygienische Bedingungen.
Seit 12 Jahren unterstützt die Straßenkinderhilfe Kaibigan Philippinen e. V. die Sozialarbeit von Pater Heinz Kulüke SVD (Steyler Missionar) in Cebu – City. Die Worte von Pater Heinz verdeutlichen die dramatische Lebenssituation, in der sich die Armen seit der Coronakrise befinden:
„In meinen über dreissig Jahren auf den Philippinen habe ich das Wort “Hunger” noch nie so häufig gehört wie in den letzten Tagen. Durch die Abriegelung ist das öffentliche Leben hier ähnlich wie in vielen anderen Ländern weltweit zu einem Stillstand gekommen. Viele unserer Schützlinge haben ihre Arbeit als Tagelöhner verloren. Die Armen haben keine Rücklagen und keinerlei Versicherungen, die sie in dieser Krise über Wasser halten könnten.“
Bitte nehmen Sie sich die Zeit für die E-Mail (siehe unten) von Pater Heinz, die ich vor einigen Tagen erhalten habe. Im letzten Absatz seiner E-Mail befindet sich seine KLEINE VIDEO BOSCHAFT, die die schwierige Lebenssituation der Armen beschreibt.
Weitere Informationen über die sozialen Probleme auf den Philippinen und der Arbeit von Pater Heinz Kulüke finden Sie zum Schluss der E-Mail unter dem Link youtube.
Um in der Not den Armen ein zuverlässiger Partner zu sein, möchte ich Sie zur Unterstützung der Arbeit von Pater Heinz Kulüke um eine Spende bitten:
Zahlungsempfänger: Kaibigan e. V.
IBAN: DE73 4286 0003 0244 1483 00
BIC: GENODEM1 BOH – Volksbank Bocholt
Stichwort: Pater Heinz Kulüke
Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest!
Mit herzlichen Grüßen
Josef Schwarz
Email von Pater Heinz vom 03. April 2020
Lieber Josef,
vielen Dank fuer Deine erneute Hilfe. Ich habe mich darueber gefreut.
Wir haben derzeit alle Haende voll mit den Folgen der Coronaviruskrise zu tun. Wir sind erst in der zweiten Woche des Lock-Downs und die Leute in unseren Slums und auf den Strassen haben kaum noch genug Nahrung. Die Regierungsverteilung funktioniert hinten und vorn nicht. Die Situation spitzt sich vielerorts dramatisch zu. Die Ausgangssperre ist bis mindestens Ende April vorgesehen. Wer weiss, was danach kommt?
Hier auf den Philippinen einschliesslich Cebu und in den Slums weltweit werden viele Menschen Hunger leiden, wenn die Krise noch lange anhaelt. Derzeit haben wir in den von uns betreuten Slums ueber 3.000 Familien (etwa 18.000 Menschen und darunter viele Kinder), die Hilfe brauchen und die mit Nahrung versorgt werden müssen. Mit Sondergenehmigungen als Volunteers koennen wir die Slums weiterhin besuchen. Wir koennen die Leute gerade jetzt nicht alleine lassen.
Ich habe eine kleine Video Botschaft <https://drive.google.com/file/d/1KsIUMLSDbaD4RAJEFFYWUplCoFz5Jcig/view?usp=drive_web> verfasst, um die dramatische Situation der Menschen zu verdeutlichen. Es geht uns um die Leute, die ganz einfach Nahrung brauchen. Deren Zahl nimmt drastisch zu. In den letzten 30 Jahren auf den Philippinen habe ich das Wort Hunger noch nie so häufig gehoert, wie in den letzten Tagen.
Nochmals vielen Dank und herzliche Gruesse – Heinz